Connected Car: Die zukünftige Lösung für den wachsenden Verkehr

Fahrtenbuchauflage

Zunehmend zieht es die Menschen vom Land in die Stadt und die Urbanisierung entwickelt sich regelrecht zu einem Megatrend des 21. Jahrhunderts. Neben den Arbeitsplatzmöglichkeiten sind oftmals die kulturellen Angebote für diese Entwicklung verantwortlich. Die Folge ist unter anderem eine massive Zunahme des Straßenverkehrs in einem stark konzentrierten Lebensraum, bei dem nur mit einem Schlüsselkonzept der heutige Individualverkehr aufrechterhalten werden kann. Das Connected Car, auch als vernetztes Fahrzeug bezeichnet, kann die zentrale Lösung für die mega-städtischen Herausforderungen darstellen. In diesem Blog-Artikel erfahren Sie, was ein vernetztes Automobil auszeichnet und warum dieses Konzept die Zukunft nachhaltig verändern wird.

 

Die Definition des Begriffs Connected Car

Im Allgemeinen versteht man unter diesem Begriff internetfähige Fahrzeuge, die über ein Netzwerk bzw. ein Funknetz mit anderen Diensten sowie Geräten kommunizieren können. Das Fahrzeug, das zeitgleich Empfänger und Sender von Daten ist, kann durch die Telematik-Funktionen erweiterte Informationen zur Verfügung stellen, verkehrsbezogene Warnhinweise geben und Automatisierungen bereitstellen.

 

Das zukunftsträchtige Konzept mit Geschichte

Gleichwohl im Bereich des autonomen Fahrens bereits große Fortschritte erzielt werden konnten, sind wir von einer vollkommen automatisierten Mobilität, bei der sämtliche Fahrfunktionen von dem Fahrzeug übernommen werden, sowohl legislativ als auch technologisch noch ein gutes Stück entfernt. Hiervon losgelöst ist das vernetzte Auto allerdings bereits unterstützende sowie begleitende Realität und blickt auf eine längere Entstehungsgeschichte zurück.

Bereits im Jahre 1980 fand in der Formel 1 ein On-board Computer Einzug, der Fahrzeugdaten an die Box weitergeben konnte. Diese Form der Vernetzung kann durchaus als Grundstein angesehen werden, der durch einen gelungenen Technologietransfer ein Wegbereiter für nachfolgende Entwicklungen wurde.

1996 brachte der Autohersteller General Motors mit dem Modell OnStar ein erstes Automobil mit Connected-Car-Charakteristika auf den Markt. Das Fahrzeug war mit einer Emergency-Call-Funktion ausgerüstet, die einen Unfall registrieren und automatisch die Notrufzentrale kontaktieren konnte. Allerdings mussten die involvierten Insassen im Rahmen eines Telefonates den Standort noch selber mitteilen.

Das Global Positioning System (GPS), auch als Globales Positionsbestimmungssystem bekannt, war zunächst ausschließlich dem Militär vorbehalten und wurde schließlich im Jahre 2000 für die zivile und kommerzielle Nutzung freigegeben. Hierdurch wurde nicht nur die Navigation auf ein neues Level gebracht, sondern auch die Ortung von gestohlenen Fahrzeugen ermöglicht.

Während Remote-Diagnosen im Jahre 2001 eingeführt wurden, fanden 2007 Telematiksysteme ihren Einzug und beschleunigten die weitere Entwicklung. Die Telematik-Funktionen ermöglichen eine strukturierte und zielorientierte Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen.

Heutzutage sind Fahrzeuge keine einzelnen Objekte im Straßenverkehr, sondern Bestandteile eines vernetzten Ökosystems, das auf die Erhöhung von Komfort und Sicherheit ausgelegt ist.

 

Die Vorteile eines vernetzten Fahrens

Zunehmend gehört es zur Normalität, dass Informationen zur aktuellen Verkehrslage und Vorschläge für eine effektive Stauumfahrung zur Verfügung gestellt werden. Zudem gewinnt die optimale Routenplanung an Bedeutung, da bei der wachsenden Elektromobilität mitunter Reichweite und Lademöglichkeiten berücksichtigt werden müssen. Die vernetzten Fahrzeuge tragen durch eine intelligente Verkehrsführung zu einer Entlastung von Straßen bei und reduzieren damit den verkehrsbedingten CO2-Ausstoß. Insbesondere der Güterverkehr nutzt die Technologie, um beim Fahren in einer Kolonne auf einen Sichtkontakt verzichten zu können.

 

Die Services und Vorzüge eines vernetzten Fahrzeugs

Die Verbindung mit dem Internet bietet nicht nur im Bereich der Unterhaltung zahlreiche Möglichkeiten, wie die Nutzung von Musik-Streamingdiensten, sondern ist in vielfacher Hinsicht eine nützliche Errungenschaft für die Funktionalität des Fahrzeugs. Die zahlreichen Sensoren des Fahrzeugs ermöglichen eine zuverlässige Selbstdiagnose und können als Grundlage für die mobile Vereinbarung eines Werkstatttermins verwendet werden.

Die Konnektivität von Fahrzeugen kann in fünf Kategorien eingeteilt werden, die individuelle technologische Vorteile beherbergen.

 

Vehicle-to-Infrastructure (V2I; Fahrzeug zu Umgebung)

Die von dem Automobil erfassten Daten werden aufbereitet an den Fahrer weitergeben und umfassen Informationen über Sicherheit, Mobilität sowie Umweltbedingungen. Mitunter wird der Fahrzeugführer zeitnah über eine gefrierende Nässe informiert.

 

Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation (V2V; Fahrzeug zu Fahrzeug)

Die Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation beschreibt den Austausch von Daten über das Funknetz zu Geschwindigkeit und Position zwischen mehreren Fahrzeugen. Diese Technologie hilft Unfälle sowie Staus zu vermeiden und dient zudem der Entlastung der Umwelt. Unter anderem Auffahrschutz, Spurhalteassistent sowie Auffahrwarnung sind Resultate der technologischen Entwicklung.

 

Vehicle-to-Cloud-Kommunikation (V2C; Fahrzeug zu Cloud)

Durch den Austausch zwischen Fahrzeug und der Cloud können unter anderem Smart Home-Funktionalitäten genutzt werden. Beispielsweise kann von unterwegs aus die Erhöhung der Zimmertemperatur per Sprache veranlasst werden, um nur bei einer bevorstehenden Rückkehr die erforderliche Energie für die gewünschte Wärme zu verbrauchen.

 

Vehicle-to-Pedestrian (V2P; Fahrzeug zu Fußgänger)

Ziel dieser Technik ist die Aufnahme von Informationen über die Umwelt, die an weitere Fahrzeuge weitergegeben und letztendlich Fußgängern mit Mobilfunkgeräten zur Verfügung gestellt werden. Zentral geht es um die Verbesserung der Sicherheit sowie Mobilität auf den Straßen.

 

Vehicle to Everything (V2X; Fahrzeug zu Allem)

Diese Technologie, die im Jahre 2010 entwickelt wurde, beschreibt die Verbindung von sämtlichen Fahrzeugen und Infrastruktursystemen. Neben Autos werden unter anderem Autobahnen, Schiffe, Züge sowie Flugzeuge bei der Vernetzung berücksichtigt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und neue Energieeinsparungspotentiale zu erschließen. Die Einbeziehung von unterschiedlichen Datenquellen ermöglicht mitunter eine gezieltere Steuerung des Verkehrsflusses.

 

Das Potential der Daten von vernetzten Fahrzeugen

Die Daten von Connected Cars können nicht nur dem Fahrer sicherheitsgebende Informationen liefern, sondern auch für Hersteller, Behörden und Versicherungen erhebliche Vorteile bringen. Die Analyse von Daten im Rahmen eines Big Data Systems eröffnen neue Möglichkeiten. Beispielhaft sei ein Big Data Autositz genannt, der über zahlreiche Sensoren verfügt und das Sitzverhalten des Fahrers in Echtzeit überwacht. Über den Abgleich mit weiteren Daten kann das vernetzte Fahrzeug erkennen, ob der Fahrzeugführer unter Alkoholeinfluss steht oder eine wachsende Müdigkeit eine Pause erforderlich macht. Nach entsprechender Zustimmung können die Informationen aus den verschiedenen Datenquellen genutzt werden, um individuellere Versicherungsleistungen zu erhalten, die ein vorausschauendes Fahren honorieren.

 

Vernetzte Fahrzeuge: Die künftige Normalität

Nach Überwindung der technologischen und legislativem Hürden kann die Königsdisziplin, das autonome Fahren, Realität werden und diese dürfte regelrecht ein neues Zeitalter einläuten. Das Fahrzeug kann sich in ein mobiles Wohnzimmer oder Büro verwandeln, das vollkommen automatisch und unter Berücksichtigung der Verkehrsverhältnisse die gewünschte Strecke zurücklegt. Die wachsende digitale Vernetzung im Rahmen des Internets der Dinge dürfte neue und umfassende Ökosysteme zur Folge haben, die neben Komfort und Service insbesondere die Sicherheit auf der Straße erhöhen können. Während sich die Fahrzeuginsassen unterschiedlichen Dingen widmen können, kümmert sich die Technologie um eine sichere Beförderung und gewährleistet die Konnektivität zu den Ökosystemen. Die rasanten Entwicklungen und Fortschritte deuten darauf hin, dass das autonome Fahren schon bald die neue Normalität sein wird.