Kostenkontrolle: Das kostet Ihr Fahrzeug wirklich

Das kostet Ihr Auto wirklich

Wissen Sie eigentlich, wie teuer Ihr Fahrzeug wirklich ist? Manche Autos sind günstig in der Anschaffung, aber teuer im Verbrauch. Andere verursachen exorbitant hohe Anschaffungskosten, verbrauchen aber im Betrieb nur wenig. Der Spritverbrauch ist nicht das einzige, was zu Buche schlägt. Versicherungskosten, Wartungskosten, Reinigungskosten, Steuern, Parkplatz- sowie ausländische Mautgebühren und anderes mehr müssen mit berücksichtigt werden.

 

Elektro-Dienstwagen

Spritfressende Luxuskarossen sind nicht mehr zeitgemäß.
Neue Statussymbole sind umweltverträgliche Autos.

 

Erste Hilfe: pauschale Kostenreports

Wollen Sie sich einen schnellen Überblick über die ungefähren Kosten verschaffen, können Sie online nach Seiten recherchieren, auf denen durchschnittliche Kosten zahlreicher Fahrzeugmodelle vorgestellt werden. Unter https://www.adac.de/_mmm/pdf/autokostenuebersicht_s-v_47089.pdf finden Sie eine Kosten-Übersicht von Neuwagen 2019/2020 zur ersten Orientierung. Grundlage der Berechnung ist ein Nutzungszeitraum von 5 Jahren bei einer jährlichen Kilometerleistung von 15.000.

 

Echte Hilfe: individuelle Kostenaufstellung

Genau an der Vorgabe bezüglich des Nutzungszeitraums und der Kilometerleistung zeigt sich, dass eine pauschale Berechnung für Sie nur dann hilfreich ist, wenn Ihre Laufleistung nebst geplanter Nutzungszeit vergleichbar ausfällt. Weicht diese ab – und das ist die Regel, nicht die Ausnahme – müssen Sie eine Einzelkostenaufstellung anfertigen, die Ihnen die realen Kosten widerspiegelt. Tipp: Im Zusammenhang mit der Kostenerfassung sollten Sie stets das mögliche Sparpotenzial im Hinterkopf behalten. Dann können Sie im Anschluss gleich die entsprechenden Maßnahmen einleiten.

 

Welche Kosten müssen bei der Berechnung der Kfz-Kosten berücksichtigt werden?

Eine große Kostenposition, die viele bei der Berechnung vergessen, ist der Wertverlust. Wertverlust entsteht zum einen aufgrund des Alters und zum anderen aufgrund der Kilometerleistung des Autos. Blicken wir 10-15 Jahre in die Vergangenheit zurück, lässt sich sagen, dass Autos durchschnittlich nach 9-10 Jahren außer Betrieb gesetzt wurden. Sie wurden entweder stillgelegt, verschrottet oder verkauft. Firmenwagen haben eine deutlich kürzere Nutzungsdauer. Viele werden nicht länger als drei Jahre gefahren. Zur Berechnung des Werteverlusts, der der Realität entspricht, müssen Sie die Anschaffungskosten gegebenenfalls reduziert um die Umsatzsteuer auf die Nutzungsdauer umlegen.

Beispiel:

Ein Auto kostet inklusive Mehrwertsteuer 15.500 € (netto 13.025,21 €) und soll sechs Jahre genutzt werden. Der Abschreibungsbetrag liegt somit jährlich bei 2170,87 €. Bei einer jährlichen Laufleistung von 10.000 km schlägt der Wertverlust somit mit 21,71 Cent pro Kilometer zu Buche.

Sparpotenzial ergibt sich in dieser Position letztlich durch den Anschaffungswert sowie die Laufleistung. Je günstiger Sie ein Auto einkaufen und je mehr Kilometer Sie damit fahren, desto geringer fallen die Kosten pro Kilometer aus.

Versicherungskosten

In Deutschland sind Sie verpflichtet, mindestens eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen. Die Teilkasko oder Vollkasko ist eine Ergänzung, die je nach Fahrzeug und Nutzungsprofile hinzu gebucht wird.

In punkto Versicherung können Sie viel Geld sparen, da die Konkurrenz auf dem Markt groß ist. Sie können unter https://kfzversicherung-wechseln.info/kfzversicherung-rechner/ in wenigen Minuten zahlreiche Versicherungstarife für ihr Fahrzeugmodell kostenlos miteinander vergleichen. Wählen Sie in Ruhe eine Police aus, die Ihren Ansprüchen genügt und dabei das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Attraktive Einsparungen, ohne auf einen angemessenen Versicherungsschutz zu verzichten, sind in vielen Fällen möglich. Im Übrigen ändert sich einmal im Jahr die Einstufung der Regionalklasse in den Städten. Das wirkt sich ebenfalls günstig auf die Prämien aus. Ein jährlicher Vergleich ist deshalb grundsätzlich ratsam.

Steuern

Das Finanzamt veranlagt ein Fahrzeug automatisch. An dieser Kostenposition lässt sich nichts ändern, sobald Ihr Auto einmal angeschafft ist. Bei Neuanschaffungen können Sie von günstigen Kfz-Steuertarifen profitieren, wenn Sie sich nach den politischen Zielsetzungen der Bundesregierung richten. So müssen beispielsweise Elektrofahrzeuge derzeit keine Steuern bezahlen. Auf der Website des Zolls unter https://www.zoll.de/DE/Fachthemen/Steuern/Verkehrsteuern/ finden Sie die Grundlagen zum Thema sowie weitergehende Informationen zur Steuerberechnung von Fahrzeugen.

 

Elektro-Dienstwagen

Manche Reparaturen sind sehr teuer.

 

Reparatur- und Instandhaltungskosten sowie TÜV/ASU

Zu den Instandhaltungskosten gehören die Positionen, die durch laufende Reparaturen und Wartungen entstehen. Hierunter fallen zum Beispiel der Austausch von Bremsen, neue Reifen, neue Scheibenwischer, Reinigungskosten oder die Reparatur von teuren Motor- oder Getriebeschäden und andere Werkstattleistungen. Diese Kostenpositionen hängen zum einen mit der Antriebstechnologie und der Kraftstoffart zusammen, mit dem Alter des Fahrzeugs, dem Fahrstil, der Jahreslaufleistung und der maßgeblichen technischen Ausstattungselemente im Auto zusammen. Hinzu kommen die Lohnkosten, die durchaus variabel sind und zwischen 40 und 100 € pro Stunde liegen.

Ihr Sparpotenzial schöpfen Sie aus, wenn Sie sich bereits bei der Anschaffung für ein Fahrzeug entscheiden, dass erwiesenermaßen geringe Reparatur- und Instandhaltungskosten aufweist. Eine vorausschauende, defensive Fahrweise und ein überlegter Umgang mit dem Fahrzeug reduzieren Verschleiß und Unfallgefahr und somit die Kosten. Auch die Wahl der Fachwerkstatt beeinflusst die Kostenposition maßgeblich.

Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, teurer Ersatzteile und Kfz-Produkte selbst zu kaufen, statt diese Aufgabe der Werkstatt zu überlassen. Online-Preisvergleiche und der Bezug über das Internet eröffnen Sparpotenzial.

Die Kosten der Hauptuntersuchung und ASU lassen sich nicht umgehen oder senken.

 

Betriebskosten

Sämtliche Verbrauchsstoffe wie Sprit, Öl oder Kühlerflüssigkeit fallen unter die Betriebskosten. Spritkosten können Sie sparen, wenn Sie die Spritpreise im Auge behalten. Mithilfe einer der Tank-Apps wie zum Beispiel unter https://www.auto-motor-und-sport.de/ratgeber/ vorgestellt lässt sich allerorts die jeweils günstigste Tankstelle finden. Zudem verschaffen die Apps Nutzern einen Überblick über den Zeitpunkt, zu dem Spritpreise angehoben oder gesenkt werden. Das ermöglicht ein gezieltes Tanken zu einem Niedrigpreis-Zeitpunkt.

 

Nebenkosten

Kosten für einen Kfz-Schutzbrief, Parkgebühren und Straßen Benutzungsgebühren/Mautkosten im Ausland gehören ebenfalls auf die Liste zur Berechnung der wahren Kosten eines Autos. Es ist eine Überlegung wert, Strafzettel mit zu berücksichtigen, obwohl Sie weder betrieblich noch steuerlich abzugsfähig sind. Die Kosten entstehen also nicht in einer Firma, aber Privatpersonen und Einzelunternehmen müssen Sie dennoch bezahlen. In manchen Branchen nehmen Strafgelder durchaus einen höheren Stellenwert ein, zum Beispiel in der Transportbranche.

 

Finanzierungskosten

Wird das Auto über ein Kredit finanziert, gehören diese Kosten ebenfalls mit in die Berechnung. Zu berücksichtigen sind die Effektivzinsen, die sämtliche Kosten beinhalten, die über den Kredit hinaus anfallen. Dazu gehören unter anderem Bearbeitungsgebühren und Zinskosten. Sie entnehmen diese Information den Finanzierungsunterlagen.

 

Kostenberechnung im Überblick

Die folgende Tabelle listet noch einmal alle Kosten auf und zeigt anhand eines Beispiels, wie viel ein Auto monatlich, jährlich und pro Kilometer bei einer Nutzungsdauer von 6 Jahren, einer Laufleistung von 10.00 km pro Jahr und einem Anschaffungswert von 15.500 € kostet.

Kostenposition Betrag in €
Wertverlust 2170
Versicherung 600
Steuern 100
Reparatur/Instandhaltung 750
Betriebskosten 750
Nebenkosten 130
Finanzierungskosten 550
Gesamtkosten pro Jahr 4550
Gesamtkosten pro Monat 379
Gesamtkosten pro Kilometer 0,455

 

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