Sie sind bereits in den umweltfreundlichen Genuss eines Elektroautos gekommen? Vom Fahrkomfort und der Alltagstauglichkeit sind Sie überzeugt, problematisch wird es allerdings beim Laden? Mit 20.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten ist Deutschland gut aufgestellt was das Angebot an Lademöglichkeiten für E-Autos und Plug-In-Hybride angeht. Wie Sie Ladestationen nutzen, welche Ladeleistung die richtige ist und zu welchem Preis – diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen in diesem Beitrag.
So nutzen Sie die Ladestation für Elektroautos richtig
Alles was Sie brauchen, um den Akku Ihres Elektroautos aufzuladen sind Ladesäule, Ladekabel und Ladesäulenkarte. Das Ladekabel gehört in der Regel zur Grundausstattung eines E-Autos. Um den Ladevorgang zu beginnen, müssen Sie die Ladesäule zunächst mit der Ladekarte des Anbieters für Strom entriegeln. Halten Sie die Karte dazu vor die Steckdose mit dem Auto-Symbol. Anschließend können Fahrzeug und Ladestation mit dem Ladekabel verbunden werden. Ist der Ladevorgang beendet ist darauf zu achten, zuerst den Stecker vom Fahrzeug und danach von der Ladesäule zu entfernen.
Mit dieser Ladezeit müssen Sie rechnen
Die Ladedauer hängt von verschiedenen Faktoren ab – Ladeinfrastruktur, Stromanschluss und der Kapazität der Batterie. Je nachdem kann die gesamte Ladedauer zwischen wenigen Minuten und mehreren Stunden variieren:
- Haushaltssteckdose: ca. 8-14 Stunden
- Haushaltssteckdose mit Wallbox: 2-6 Stunden
- Öffentliche Ladesäulen AC: 2-4 Stunden
- Öffentliche Schnellladesäulen DC: 0,5-1 Stunde
Diese Kosten entstehen beim Aufladen an einer Ladestation
Sind Sie Besitzer eines Elektroautos führen Sie in der Regel eine Ladekarte mit sich. Dabei handelt es sich um eine Karte eines bestimmten Stromanbieters. Aktivieren Sie den Ladevorgang mit Ihrer Karte und Ihrem Profil, tanken Sie zu einem im Vertrag festgelegten Preis. Aber auch ohne Karte können Sie Strom an einer Ladesäule tanken. Die Bezahlung erfolgt dann über eine App, per Kreditkarte oder PayPal – meistens allerdings zu teureren Preisen. Das Angebot an Ladeeinrichtungen in Deutschland ist groß und läuft unter vielen verschiedenen Anbietern. Um frei tanken zu können, ist es von Vorteil, eine sogenannte Roaming-Ladekarte mitzuführen. Mit dieser haben Sie Zugriff auf ein gesamtes Ladenetz, welches das Aufladen sowohl an sämtlichen Ladepunkten in Deutschland aber auch europaweit erlaubt.
In der Regel können Besitzer eines kleinen Elektroautos mit ca. 14€ pro Tankfüllung rechnen, bei großen E-Autos können Kosten bis zu 30€ entstehen.
Das steckt hinter den Steckertypen
Grundsätzlich erfolgt das Aufladen mit Wechselstrom. Hierfür gibt es den 2013 zugelassenen Standardstecker, der für Elektroautos in Europa vorgeschrieben ist. Offiziell nennt sich dieser Stecker Typ 2, umgangssprachlich ist er aber auch bekannt als Mennekes-Stecker. Für Schnellladungen wird dieser Stecker um zwei weitere Leistungskontakte ergänzt. Die meisten modernen Elektroautos sind mit diesem Combines Charging System ausgestattet.
AC, DC oder Schnellladen – das ist der Unterschied
AC bedeutet Alternating Current und bezeichnet das Aufladen mit Wechselstrom. Die meisten Ladeeinrichtungen, sei es die Haushaltssteckdose, die Wallbox oder sämtliche öffentliche Ladepunkte, funktionieren mit Wechselstrom. Um den Strom im Akku zu speichern, muss dieser mittels eines Onboard-Chargers in Gleichstrom umgewandelt werden. Die Leistung solcher Ladestationen liegt für gewöhnlich bei maximal 22 Kilowatt, in seltenen Fällen bei 43 kw.
Schnellladesäulen hingegen wandeln den Strom bereits in der Ladestation in Gleichstrom um (DC – Direct Current) und arbeiten mit mindestens 50 kw. Mittlerweile werden teilweise zwischen 100 und 150 kw angeboten.
Elektroauto zu Hause laden? Das sollten Sie wissen
Die meisten E-Auto Besitzer betreiben eine eigene Ladestation zu Hause. Diese Möglichkeit bietet natürlich eine höhere Effizienz und mehr Komfort als das Laden an der Haushaltssteckdose. Für zu Hause ist die Installation einer speziellen Ladestation notwendig – die so genannte Wallbox. Dabei handelt es sich um eine Wandladestation, die sowohl an der Garage als auch der Hauswand befestigt werden kann. Die Wallbox lädt den Akku bis zu 4,5x schneller als die gewöhnliche Haushaltssteckdose. Um sicherzugehen, dass sich Ihr Haus für eine eigene Ladestation eignet, können Sie Ihren Anschluss vom Elektroinstallateur prüfen lassen. Für gewöhnlich ist ein Anschluss mit 11 kw für das private Netz kein Problem.
Achtung: Die Installation einer Wallbox bis einschließlich 12 kw ist vorab beim Netzbetreiber anzumelden. So kann der Netzbetreiber die Stabilität des Netzes regulieren.
Was bedeutet einphasig oder dreiphasig laden?
Der Strom, mit dem deutsche Haushalte versorgt werden ist dreiphasiger Wechselstrom. Das bedeutet, dass der Hausanschluss mit drei einzelnen Phasen mit jeweils 230 Volt ausgestattet ist, die alle Steckdosen in der Wohnung versorgen. Würde man ein Elektroauto an eine einphasige Steckdose (gewöhnliche Haushaltssteckdose) anschließen, würde der Ladevorgang mehrere Stunden dauern. Die Wallbox bedarf allerdings der Ladeleistung von mindestens zwei, am besten aber drei Phasen, um die volle Leistung zu bringen. Dies vermindert die Ladezeit enorm.